• Salomon Sulzer Saal

Guitarra de Otoño


Mit dem nahen­den Jahre­sende schloss sich am Fr, 15. Novem­ber 2024 im Salomon Sulz­er Saal auch der Vier-Jahreszeit­en-Konz­ertzyk­lus unseres Gitar­ren-LehrerIn­nen-Trios Chris­t­ian Köber­le, Ahsen Mehovic und Anton­i­na Tews. Als let­zte Jahreszeit kam der Herb­st (span. Otoño) an die Rei­he, der oft mit Melan­cholie, Rück­zug, Fer­n­weh und Entspan­nung ver­bun­den wird.

Wie immer gab es spanis­che und lateinamerikanis­che Gitar­ren­musik. Die meis­ten Werke wur­den speziell für die Beset­zun­gen des Abends als Duo, Solo und Trio bear­beit­et. Die ersten vier Stücke wur­den vom Gitar­ren­duo Ahsen Mehovic und Anton­i­na Tews zum Klin­gen gebracht, die bei­de mit bun­ten Klang­far­ben­spek­trum und Musikalität die Stücke präsentierten.

Am Beginn standen zwei Werke von Astor Pia­zol­la: Otoño Porteno und Obliv­ion, bei dem die wun­der­schöne Melodie zeitweise durch eine klug arrang­ierte Gegen­stimme schön ergänzt wurde. Orig­i­nal von Enrique Grana­dos für Klavier kom­poniert, klang Ori­en­tal aus den Dan­zas españolas auch auf zwei Gitar­ren beza­ubernd nach­den­klich und stim­mungsvoll. Ger­ade bei Stück­en von Grana­dos hat man oft das Gefühl, dass der Kom­pon­ist beim Kom­ponieren vielle­icht doch auch die Gitarre im Ohr gehabt hat, so wirkungsvoll wie es ist.

Egber­to Gis­mon­ti war ein paar Tage vor dem hier besproch­enen Konz­ert im Spiel­bo­den zu Gast, Água e Vinho gehört zu seinen kleinen, aber feinen Klas­sik­ern und Ahsen und Anton­i­na kon­nten die volle dynamis­che Band­bre­ite der Gitar­ren hier ausspielen.

Es fol­gten die zwei Solostücke des Abends in der Mitte des Pro­gramms: Ahsen spielte den wei­thin bekan­nten Klas­sik­er der Gitar­ren­musik: Asturias von Isaac Albéniz. Das Stück wurde eben­falls ursprünglich für Klavier kom­poniert, gehört aber inzwis­chen ins Reper­toire aller Konz­ert-Gitar­ristIn­nen. Asturias begin­nt mit ein­er ein­fachen Melodie, die bald schon von schnellen Begleitun­gen und vir­tu­osen Pas­sagen abgelöst wird, die von Ahsen vir­tu­os gemeis­tert wur­den, um schließlich wieder in Ruhe zu enden. Ahsen ver­mochte die Stim­mung sehr gut zu trans­portieren und man bekam Lust auf einen Urlaub in Spanien…😉.

Anton­i­na set­zte mit dem Solostück Saudade No. 3 des 2016 ver­stor­be­nen franzö­sisch-tune­sis­chen Gitar­ris­ten und Kom­pon­is­ten Roland Dyens einen mod­er­nen Akzent im Pro­gramm. Saudade [sodád] kommt aus der por­tugiesis­chen Sprache und ste­ht für Sehn­sucht nach etwas Ver­loren­em, nach Heimweh und Melan­cholie. Das dre­it­eilige Werk wurde sehr aus­drucksvoll und klan­glich dif­feren­ziert gestal­tet: Während im ersten Teil Rit­uel eher schräge“, mod­erne Akko­rde den Ton angeben und eine freie Inter­pre­ta­tion im Mit­telpunkt ste­ht, war der Mit­tel­teil Danse dem Titel entsprechend sehr tänz­erisch angelegt und ani­mierte das Pub­likum zum Mitwip­pen. Der dritte Teil Fête et Final braucht schnelle Fin­ger am Beginn und endet in ein­er nach­den­klichen langsamen Melodie.

Roland Dyens war auch der Kom­pon­ist, der den Soloteil mit den Triostück­en des Konz­ertes ver­band, für welche Chris­t­ian Köber­le auf der Bühne Platz nahm.

Roland Dyens‘ Trio Magi­co ist eben­falls als Saudade betitelt, aber dies­mal charak­ter­lich anders kom­poniert und inter­pretiert. Die Melodie wan­dert durch alle Stim­men und jede Stimme hat – wie auch die drei Musik­erIn­nen – eine eigene Per­sön­lichkeit. In diesem Stück hat Saudade nicht nur eine entsprechende Melan­cholie, son­dern auch eine wun­der­bare Leichtigkeit.

Es fol­gte ein witziges Arrange­ment des berühmtesten der Strauß-Walz­ers An der schö­nen blauen Donau. Die drei Musik­erIn­nen bracht­en das Stück mit viel Augen­zwinkern und Hingabe zur Geltung.

Den Abschluss des Abends bilde­ten Arrange­ments von zwei Gitar­ren­du­os: Café del Mun­do ist ein deutsches Gitar­ren­duo, das sich u.a. dem Fla­men­co ver­schrieben hat und dessen Hit Easy Fla­men­co und Pop­musik mitreißend vere­int. Eben­so vir­tu­os erk­lang das Stück Tama­cun vom mexikanis­chen Gitar­ren­du­os Rodri­go y Gabriela. Bei­de Stücke sind auch in der hier gehörten Tri­over­sion Ohrwürmer und machen das bre­ite musikalis­che Spek­trum der Gitarre nochmals deut­lich: Melodiespiel, rhyth­mis­che Akko­rde, aber auch Gitar­ren­per­cus­sion sind Bestandteil der vielfälti­gen Gitarrenmusik.

Auch wenn diese vierteilige Konz­ertrei­he nun ihren Abschluss gefun­den hat, gehen wir opti­mistisch davon aus, dass es nicht das let­zte Gitar­renkonz­ert der drei Gitar­ristIn­nen der tonart Musikschule bleiben wird._MN

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