Musiziertreff der Erwachsenen

Am Mittwoch, den 27. April kon­nte endlich auch jenes Konz­ert wieder ver­anstal­tet wer­den, bei dem das Podi­um auss­chließlich den erwach­se­nen Schü­lerIn­nen bere­it­et wird. Pan­demiebe­d­ingt war die Ver­anstal­tung, die seit langem einen Fix­punkt im Musikschul­jahr darstellt, zweimal aus­ge­fall­en. Dementsprechend staut­en sich die Anmel­dun­gen der Auftrittswilli­gen in diesem Früh­jahr. Und so sollte es der aus­führlich­ste“ Musiziertr­e­ff aller Zeit­en wer­den. Es entwick­elte sich ein äußerst ansprechen­des und abwech­slungsre­ich­es Pro­gramm, das trotz beina­he zweistündi­ger Dauer kein­er­lei Fadesse im vollbe­set­zten Sulz­er-Saal aufkom­men ließ.

Eröffnet wurde der Reigen durch die jüng­sten Erwach­se­nen, dem tonart-Cel­lo-Ensem­ble mit Eva May­er, Thomas Rüdiss­er, Alexan­dra Madlen­er, Paula Novak, Lil­ly Giesinger, Kathrin Eichhorner und Maria Klien unter der Leitung von Wolf­gang May­er. Es fol­gte Daniel Bell (Klasse Isabel­la Pinc­sek), der mit Mozarts Vari­a­tio­nen in C‑Dur, KV 265 am Klavier ein anspruchsvolles Stück konzen­tri­ert und bravourös präsen­tierte. Mit Moni­ka Häm­mer­le (Klavier), Bernadette Engl (Vio­line) und der mit 77 Jahren ältesten Pro­tag­o­nistin Karo­line Susana (Cel­lo), betrat ein von Eszter Tibold trainiertes Klavier­trio die Bühne, herz­er­wär­mend und mit spür­bar­er Liebe zur Musik wurde eine barocke Suite intoniert. Anschließend ent­lock­te Leo Sax­en­ham­mer (Klasse Cecil­ia Gogibedaschwili) am Flügel mit einem Paradestück Rach­mani­noffs, der Prélude in cis-Moll, mit tech­nis­ch­er Bril­lianz und stürmerisch­er Energie, dem Pub­likum Begeisterungsrufe.

Dann wieder Kam­mer­musik aus der Klasse von Eszter Tibold: Ein Klavier-Quar­tett in der Beset­zung Bernadette Engl am Klavier, Clau­dia Kirch­berg­er und Katha­ri­na Gehmach­er an den Vio­li­nen sowie Kata­ri­na Sim­ic am Vio­lon­cel­lo spielte drei Sätze aus Michael Bar­dos Ser­e­nade Nr. 1 aus dem Jahre 2018. Schön, dass auch der Kom­pon­ist anwe­send war und sein im klas­sizis­tis­chen Stil gehaltenes Werk in ein­er toll aus­gear­beit­eten Dar­bi­etung genießen konnte.

Und weit­er ging es mit lustvollen Kon­trasten durch die Musikgeschichte, zusam­mengestellt und lock­er lau­nig mod­eriert von Markus Pfer­sch­er. Mit der welt­berühmten Bal­lade pour Ade­line“ verza­uberte Lena Welte aus der Klavierk­lasse von Eka­te­ri­na Pichlbauer die Anwe­senden. Einen kom­plett anderen Zugang zur Schal­lver­bre­itung präsen­tierten Die Quere­in­steiger“, ein von Jan Ströh­le gecoacht­es Tuba-Quar­tett, beste­hend aus Angela Kathan, Clau­dia Ströh­le, Wil­fried Ender und Michael Scher­rer. Tief­fre­quent und trotz­dem dynamisch schön aus­d­if­feren­ziert roll­ten eine hol­ländis­che Bour­rée und Irish Bless­ing“ vom Podi­um, originell!

Mit zwei famosen Instru­men­tal­istin­nen wurde fort­ge­set­zt: Erst Nicole Hein­zle am Sax­ophon (Klasse Daniele Ohrwalder Büchel), die mit einem großar­tig gespiel­ten Tan­go die Büh­nen­bret­ter in tänz­erische Schwingung ver­set­zte, dann Karin Amann, die mit ihrem Lehrer Ahsen Mehovic als Gitar­ren­duo Peter Hor­tons Toc­ca­ta for a Wild Lady“ vortrug. Eine der­maßen klang­blonde, liebevoll anschmiegsame Wild Lady ward sel­ten erlebt. Nun nahm Johannes Klien am Flügel des Sulz­er­saals Platz, um sich seine Fin­ger mit dem Bugat­ti Step“ aufzuwär­men. Nach diesem rasenden Rag­time glüht­en diese dann eben­so das Pub­likum und es gesellte sich Ger­traud Egger (bei­de aus der Klasse Isabel­la Pinc­sek) hinzu und sang die Konz­ertbe­such­er mit Bil­ly Joels Lul­labye“ samtwe­ich in den sieben­ten Nachthimmel.

Aus stimm­lichen Höhen ging es ras­ant hin­unter in bassige Tiefen, der Kon­tra­bass ist Arno Raucheg­ger groovte sich läs­sig durch den Rock­klas­sik­er Unchain My Heart“, begleit­et wurde er von Man­fred Vith am Klavier und seinem Lehrer Mar­cus Hue­mer. Die zwei Let­zteren begaben sich dann auf jazz­iges Ter­rain und präsen­tierten mit Ron Carters Lit­tle Waltz“ eine Bal­lade sowie mit You Look Good to Me“ ein Uptem­po-Stück. Das Klavier-Bass-Duo chang­ierte zwis­chen Arrange­ment und Impro­vi­sa­tion, und es gelang ihnen her­vor­ra­gend, intime Klangschön­heit und erup­tive Inten­sität zu vereinen.

Anschließend bril­lierte der tech­nisch sehr starke Johannes Wrann am Sax­ophon (Klasse Daniela Ohrwalder Büchel) mit zwei hochvir­tu­osen Charak­ter­stück­en von Pierre Max Dubois. An dieser Stelle auch ein riesen­großes Dankeschön an die Kor­repeti­torin­nen Isabel­la Pinc­sek und Veroni­ka Gillitzer für die pro­fes­sionelle Begleitung am Klavier, egal um welche Epoche oder welchen Musik­stil es ging, immer alles am Punkt! 

Apro­pos pro­fes­sionell, der anknüpfende halb­szenis­che Auftritt der Sän­gerin Sarah Moran­di­ni-Huf aus der Klasse von Maria Pon­satí Romero fiel ein­deutig in diese Kat­e­gorie. Prick­el­nd, mit welchem Schwung und stimm­lich­er Lock­er­heit sie die Koloratur­so­pran-Arie Hel­lo, Hel­lo!“ aus Gian Car­lo Menot­tis Broad­way-Musi­cal The Tele­phone“ performte!

Den optisch wie musikalis­chen glänzen­den Abschluss eines kurzweili­gen Abends bere­it­eten uns drei im Büh­nen­licht goldglitzernde Sax­o­phone, die, bedi­ent durch Nicole Hein­zle, Johannes Wrann sowie Chris­t­ian Haas aus der Klasse Daniela Ohrwalder Büchel, Yakety Sax“ erklin­gen ließen — einen fröh­lich beschwingten Klas­sik­er der instru­men­tal­en Pop­musik, eine jen­er Melo­di­en, die jed­er ken­nt, aber kaum ein­er weiß, wie die eigentlich heißt. Her­zliche Grat­u­la­tion allen Beteili­gen. Schön wars! _MH

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